Impfungen
Bevor sie Ihr Kind impfen lassen, lassen Sie sich vom Kinderarzt über Risiken, Nebenwirkungen und auch den Nutzen der Impfungen aufklären.
In er Regel erhalten Sie hierfür auch eine Broschüre.
Wenn Sie ihr Kind impfen lassen möchten, so ist es wichtig, sich an die Termine für die Impfungen zu halten, um einen sicheren Impfschutz zu erhalten. Alle Impfungen werden in einen Impfpass eingetragen, damit immer nachvollziehbar ist, wie aktuell der Impfstatus ist.
Warum schützen Impfungen?
Das Ziel einer jeden Impfung ist es, sich vor einer ansteckenden Krankheut zu schützen. Hier wird für den Körper quasi eine Krankheit in sehr schwacher Form simuliert (mit einem abgeschwächten oder abgetöteten Erreger), damit das Immunsystem sich dagegen wappnen kann. Es entwickelt ein Gedächtnis. Und da man einige Krankheiten nur einmal bekommen kann, ist man somit immun dagegen.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (http://www.stmgp.bayern.de/aufklaerung_vorbeugung/impfen/index.htm) sowie bei dem für Sie zuständigen Gesundheitsamt.
Darüber hinaus informiert Sie auch die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de).
Wogegen wird geimpft?
Impfempfehlungen werden durch die Ständige Impfkommission (STIKO) gegeben. Hier gibt es eine gesetzliche Grundlage: das Infektionsschutzgesetz. Die Empfehlungen werden ständig aktualisiert.
Derzeit werden Kinder geimpft gegen:
Rotaviren: Bei einer Infektion mit Rotaviren kommt es zu Erbrechen, Durchfall, Brauchkrämpfen und Fieber. Durch den enormen Flüssigkeitsverlust kann es im schlimmsten Fall zur Austrocknung kommen. Der Krankheitsverlauf bei einer Infektion durch Rotaviren ist deutlich schwerer und länger anhaltend als durch Noroviren.
Diphtherie: Es handelt sich um eine schwere Erkrankung der oberen Atemwege. An Diphtherie erkrankte Menschen leiden unter einer Atemnot, die lebensbedrohend werden kann.
Wundstarrkrampf (Tetanus): Bei Verletzungen können Sporen des Wundstarrkrampf-Erregers in die Wunde gelangen. Wundstarrkrampf lähmt die Muskeln.
Keuchhusten: Keuchhusten kann für Babys lebensbedrohlich werden. Während der Hustenanfälle kann es zu einem Sauerstoffmangel im Gehirn kommen. Die Keuchhustenimpfung wurde viele Jahre wegen ihr angelasteter Komplikationen nur für Kinder in bestimmten Risikosituationen empfohlen. Seit einiger Zeit stehen "azellulare" Impfstoffe zur Verfügung, die weniger Nebenwirkungen zeigen.
Kinderlähmung (Poliomyelitis): Kinderlähmung ist eine akute Infektionskrankheit. Durch den Befall des Zentralnervensystems kann es zu Lähmungen kommen. Besonders gefürchtet sind Lähmungen der Atemmuskulatur.
Hepatitis B: Hepatitis B ist eine schwere Leberentzündung, die durch ein spezielles Virus ausgelöst wird.
Hib: Das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b kann eine Entzündung der Hirnhaut, des Kehlkopfs, der Ohren und Gelenkschäden hervorrufen. Hirnhautentzündungen können bleibende geistige Schäden nach sich ziehen.
Masern: Geimpft wird wegen der teils schwer wiegenden Komplikationen. Mittelohr- und Lungenentzündung sind vor allem für Kleinkinder bedrohlich. Am gefährlichsten ist die Gehirnentzündung.
Mumps: Bei Mumps besteht die Gefahr, dass die Kinder an einer Hirnhautentzündung erkranken oder taub werden. Tritt Mumps nach der Pubertät auf, kann es für Jungen zu anderen wichtigen Komplikationen kommen: Es kommt häufig zu einer Hodenentzündung mit der Gefahr einer späteren Unfruchtbarkeit.
Röteln: Für Kinder ist diese Krankheit harmlos. Steckt sich allerdings eine Schwangere bei an Röteln erkrankten Kindern an, drohen dem ungeborenen Kind Blindheit, Taubheit, Herzfehler und Hirnschäden. Es wird empfohlen, dass Mädchen spätestens vor Eintritt der Pubertät gegen Röteln geimpft werden.
Pneumokokken: Durch die bakterielle Infektion mit Pneumokokken kann es zu einer Blutvergiftung, Lungen-, Mittelohr-, Nasen-Nebenhöhlen- oder Hirnhautentzündung kommen. Die Krankheit kann schnell lebensbedrohend werden und Langzeitschäden verursachen.
Meningokokken C: Meningokokken können eine Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung auslösen und innerhalb weniger Stunden lebensbedrohend werden. Es kann dauerhaft zu geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen kommen.
Windpocken (Varizellen): Durch das Varicella-Zoster-Virus werden Windpocken ausgelöst. Es kommt zu roten, juckenden Bläschen beziehungsweise Pusteln. Eine seltene Komplikation im Kindesalter ist das Auftreten einer Lungen- oder Gehirnentzündung. Vor allem für Jugendliche und Erwachsene kann der Krankheitsverlauf aber deutlich schwerer sein.
Gebärmutterhalskrebs (HPV): Durch Humane Papillomviren (HPV) kann es bei Frauen zu krankhaften Zellveränderungen (Feigwarzen im Genitalbereich) oder Gebärmutterhalskrebs kommen.
Allgemeiner Impfkalender
Der Impfkalender wurde nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts erstellt (Stand 2014):
2. Monat
1. Impfung Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung, Hepatitis B, Pneumokokken
3. Monat
2. Impfung Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung, Hepatitis B, Pneumokokken
4. Monat
3. Impfung Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung, Hepatitis B, Pneumokokken
bis 4. Monat
2-3 Schluckimpfungen Rotaviren
11. - 14. Monat
4. Impfung Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung, Hepatitis B, Pneumokokken,
1. Impfung Masern, Mumps, Röteln, Windpocken
1. Impfung Meningokokken C (kann auch im Alter von 15 - 23 Monaten geimpft werden)
15. - 23. Monat
2. Impfung Masern, Mumps, Röteln, Windpocken
5. - 6. Lebensjahr
Auffrischimpfung Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten
9. - 18. Lebensjahr
Auffrischimpfung Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung
1.+ 2. Impfung Gebärmutterhalskrebs (für Mädchen; bis zum 14. Lebensjahr)
Impfen vor Reisen ins Ausland
Wenn Sie planen, mit Ihrem Kind eine Fernreise zu unternehmen, so sollten Sie sich rechtzeitig darüber informieren, welche Impfungen sinnvoll sind.
Rechtzeitig deshalb, da es manchmal nötig ist um einen vollständigen Impfschutz zu erlangen, 2 - 3 Impftermine wahrzunehmen. Und diese in einem vorgeschriebenen Zeitraum zu erledigen sind. Sie sollten sich also - wenn möglich mindestens 3Monate vorher informieren lassen.
Stand 02/2021